Der Wendepunkt der deutschen Nachwuchsförderung

Die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2000 gilt noch heute, fast zwanzig Jahre später, als einer der Tiefpunkte in der deutschen Fußballgeschichte. Denn damals folgte auf das Aus im Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft in Frankreich 1998 eine Europameisterschaft zum Vergessen für das deutsche Team.

So schied man, in einer Gruppe mit Rumänien, Portugal und England, schlussendlich als Letzter aus dem Turnier in Belgien und den Niederlanden. Somit stellt diese EM, unter dem damaligen Cheftrainer Erich Ribbeck, das schlechteste Abschneiden einer deutschen Nationalmannschaft bei einem großen Turnier seit 1984 dar.

Doch aus heutiger Sicht betrachtet, brachte dieses Ausscheiden einen Wendepunkt in der deutschen Fußballgeschichte, aus dem der DFB im Anschluss seine Schlüsse zog.

Ein neuer Weg!

Nach dem Ausscheiden in der Vorrundengruppe der Europameisterschaft 2000 und der damit verbundenen Trennung von Erich Ribbeck wurde beim DFB kein Stein auf dem anderen gelassen. Vor allem, da den Verantwortlichen bei der Nachbetrachtung des EM-Desasters auffiel, dass die deutsche Mannschaft einfach eine völlig falsche Altersstruktur besaß.

Denn zu dieser Zeit besaß nicht jeder größere Verein hierzulande auch ein eigenes Nachwuchszentrum, in dem man sich der Förderung der jugendlichen Talente widmete, weshalb diese in der Regel auch erst spät den Sprung in die Bundesliga schafften.

Das hatte unter anderem auch mit den Hierarchien zu tun, die es seit jeher im Fußball gab und durch die die älteren Spieler deutlich mehr Einfluss hatten als in der heutigen Zeit.

Schließlich spielen junge Talente heute in etlichen Bundesliga-Klubs bereits im zarten Alter bereits eine wichtige Rolle und genießen in der Regel einen deutlich höheren Stellenwert in ihren Teams als noch vor dem Jahr 2000. Und das ist eine Folge der Entscheidungen die beim DFB, in Folge des Ausscheidens bei der EM 2000, getroffen wurden.

Somit kann man sagen, dass die Europameisterschaft 2000 wahrlich einen Wendepunkt in der Geschichte der Talentförderung hierzulande markiert, ohne den es den Triumph bei der WM 2014 vielleicht niemals gegeben hätte.